Alle paar Sekunden wertet der Charging Manager die Laderegeln, die der Wallbox zugeordnet sind, aus und die der für diese Wallbox hinterlegten Benutzer. Jeder Satz Laderegeln für die Wallbox und für den Benutzer wird in der eingegebenen Reihenfolge durchsucht. Sobald eine Laderegel zutrifft, wird diese angewendet und alle folgenden ignoriert. Ist mindestens eine Laderegel angegeben, aber es wird keine gefunden, gilt Ladestrom 0. Das passiert für den Regelsatz für die Wallbox und den Regelsatz des Benutzers. Trifft sowohl eine Regel der Wallbox und des Benutzer zu, nimmt der Charging Manager die kleinere Ladeleistung.
Für jede Regel können Sie die Wochentage angeben, für die sie gelten soll.
Es gibt folgende Arten von Regeln:
Uhrzeit | Die Regel gilt von der eingestelltan Startzeit bis zur eingestellten Endzeit |
Solar | Die Regel gilt, wenn die Solarleistung (die Summe aller Erzeugerzähler) über einer bestimmten Schwelle liegt |
Umweltverträglich | Das Laden wird evtl. verzögert, so dass möglichst viel Strom aus Erneuerbaren genutzt und das Netz möglichst wenig belastet wird. Hier Diagramm> und Beschreibung zum umweltverträgllichen Laden |
Preis | Nachdem Sie einen Stromanbieter gewählt haben, können Sie Laden sobald der Strompreis unter ein einstellbares Niveau fällt |
Input | Die Regel gilt, wenn ein digitaler Eingang gesetzt oder gelöscht ist |
Bedingung | Es wird geladen, wenn die angegebene Bedingung erfüllt ist |
Formel | Der Ladestrom wird anhand der Formel alle paar Sekunden angepasst |
Jede Regel enthält einen "Leistung"-Wert und einen Modus.
Die Bedeutung dieses "Leistung"-Wertes läßt sich je nach Modus umschalten, in
Absolut | Der Wert wird als absolute Amperezahl (Eingabe in mA) zum Laden angesehen |
In Prozent | Der Wert ist die Prozentzahl der maximalen Leistung der Wallbox (hier würde man evtl. bei späterem Software-Update auf Prozentzahl der Solarpower gehen) |
Erzeugungsleistung, absolut | Der Wert wird ignoriert und die gesamte Solarleistung als Ladeleistung genommen |
Erzeugungsleistung in Prozent | Der Wert gibt einen Prozentzahl der Solarleistung an |
Erzeugungsleistung minus Leistung | Die Ladeleistung ist gleich der Solarleistung minus festem Wert |
Überschussladen | Hier finden Sie die Dokumentation zum Überschussladen |
Der Charging Manager interpretiert das Ergebnis der Auswertung wird als "Wunsch" der Ladestation für eine bestimmte Ladeleistung. Diese wird entsprechend der zur Verfügung stehenden Ladeleistung auf die ladenden Fahrzeuge verteilt.
Sie können z.B. mit diesem System Laden nur innerhalb bestimmter Zeiten erlauben:
Regel 1: Zeit: Von 8:00 bis 12:00 "In Prozent" 100
Unterschreitungszeit: Bei einigen Laderegeln können Sie eine Unterschreitungszeit in Sekunden angeben. Falls die Bedingungen für die Regel nicht mehr zutreffen, lässt der cFos Charging Manager diese Regel für die Dauer der Unterschreitungszeit trotzdem aktiv. So können Sie z.B. das solare Überschussladen aufrechterhalten, auch wenn mal eine Wolke die Solaranlage kurzzeitig verschattet.
Regel 1: Solar, 8,5 A (8500 mA) Solarleistung, "Erzeugungsleistung minus Leistung" 1500, also Laden, wenn mindestens 8,5 A (8500 mA) Solarleistung zur Verfügung steht, aber immer 1,5 A (1500 mA) für den restl. Haushalt übrig lassen.
Regel 2: Solar, Start Stromlimit: 6,5 A (6500 mA), "Solarüberschuss", dadurch wird ab einer Einspeisung von 6,5 A das Überschussladen mit dem vorhandenen Überschuss aktiviert.
In beiden Fällen können Sie eine maximale Unterschreitungszeit angeben. D.h. nachdem die Regel aktiv ist und dann eine Unterschreitung des Stromlimits auftritt, wird die Regel trotzdem noch für die eingestellte Zeit angewendet. Das verhindert, dass der Charging Manager bei kurzeitigen Wolken das Laden abschaltet.
Die Stromstärke wird durch eine Formel angegeben, siehe Anleitung für Formeln. Der Strom kann als kontinuierlich geführt werden. Mit dem bedingten Operator können Sie aber das Laden an- und abschalten.
Das Laden wird gestartet, sobald der Strompreis kleiner-gleich eines Wert in Euro liegt. Alternativ können Sie auch ein Preis-Level angeben, dass erreicht sein muss. Als Stromanbieter mit variablem Strompreis unterstützt der cFos Charging Manager derzeit Awattar und Tibber. Damit die Preis-basierte Laderegel nutzbar ist, müssen Sie auf der Startseite, Einstellungen des Charging Manager, den Energieanbieter wählen. Für Tibber müssen Sie noch das OAuth Token abfragen. Hierzu gibt es unter "Konfiguation" einen Tibber Weblink, der aktiv wird, sobald Sie Tibber als Energieanbieter ausgewählt haben. Tibber definiert das Preis-Level so: Sehr teuer: 140% über 3 Tagesdurchschnitt, teuer: 115% über Durchschnitt, normal: 90%-115% des Durchschnitt, günstig: unter 90% des Durchschnitt, sehr günstig: unter 60% des Durchschnitt. Der cFos Charging Manger übernimmt das Preis-Level von Tibber und berechnet es für Awattar entsprechend.
Wenn Sie als Energieanbieter "Charging Manager" (in den Einstellungen des Charging Managers) auswählen, wird der Preis und das Preisniveau dadurch ermittelt, dass die globalen Charging Manager Variablen _set_price und _set_price_level ausgelesen werden. Das erlaubt Ihnen mittels benutzerdefinierten Zählern Preise von Anbietern mit HTTP API und JSON anzurufen und für Preisregeln zu verwenden. Wenn Sie einen Energieanbieter haben, der Preisinformationen per HTTP API zur Verfügung stellt, können Sie eine entsprechende "Zählerdefinition" erstellen. Als Beispiel dient eine Zählerdefinition von spot-hinta.fi, die Sie downloaden können:Unterstütze Geräte und Zählerdefinitionen
Sie können mittels einer Formel (s. siehe Formeln) festlegen, wann die Laderegel aktiv sein soll. Liefert die Formel einen Wert ungleich Null zurück, wird die Laderegel aktiv. Sie wird inaktiv, wenn die Formel Null liefert und die Unterschreitungszeit abgelaufen ist. Mit Formeln lassen sich Zählerwerte, Inputs und Charging Manager Variablen abfragen.
Sie können auch Laderegeln mit einem Schalteingang verwenden. Die cFos Power Brain Wallbox verfügt z.B. über 2 S0-Eingänge. Um diese zu verwenden können Sie im cFos Charging Manager einen cFos Power Brain S0-Zähler als Gerät mit Rolle "Anzeige" einrichten. Angenommen dieser Zähler hat die Geräte ID M1, dann können Sie den S0-1 Eingang mittels +M1#0 bzw. -M1#0 ansprechen ('+' bedeutet, die Regel ist bei geschlossenem S0-Eingang aktiv, '-' bei geöffnetem).
Wenn Sie beispielsweise den Ladestrom mittels externem Schalter steuern möchten, oder nach Vorgaben des Energieversorgers einen Rundsteuerempfänger einsetzen, der ein Relais schaltet, können Sie folgende Laderegeln verwenden:
Die 1. Laderegel besagt, dass das Auto mit 8A geladen werden soll, wenn der S0-Eingang geöffnet ist.
Die 2. Laderegel sorgt dafür, dass das Auto mit 16A geladen wird, falls Regel 1 nicht zutrifft. Sie schalten hier also zwischen 8A und 16A um. Man kann auch mit der 1. Laderegel durch Einstellen von 0A das Auto in Pause setzen, falls das Relais geöffnet wird.
Die 2. Laderegel ist (wie oben erläutert) nötig, da sobald mindestens eine Regel vorhanden ist, der Charging Manager den Ladestrom auf 0 setzt, wenn keine Regel zutrifft. Wenn Sie das Auto nur laden möchten, wenn der Eingang geschlossen ist und sonst nicht (Schlüsselschalter) reicht eine Laderegel mit +M1#0 und 16A.
Hinweise zur Verkabelung der S0-Eingänge am cFos Power Brain finden Sie auf unserer Seite über die S0-Eingänge / S0-Zähler und Modbus-Zähler.